[FFA] [info] Anfrage Subdomain für Community/Dienst

Markus Schräder augsburgfreifunk at priv.de
So Jul 13 17:24:33 CEST 2014


Hallo Zusammen,

ich denke hier muß man einiges zurechtrücken. Außerdem kann man das
ganze denke ich in weit weniger Punkte zusammen fassen.

1. Freifunk Hoheitsanspruch

Es gibt derzeit den Anspruch von Steini und Soma de fakto alleine
Freifunk in Augsburg zu vertreten. Keiner hat die Möglichkeit auf der
Homepage Einträge zu machen, außer die beiden segnen diese ab.

Auch in technischen Fragen wird (hier eher von Soma) unkompromisslos
klargestellt wie es zu laufen hat. Infrastruktur wird einfach
annektiert, auch wenn das Eigentum an den Geräten anderen gehört und man
lediglich einen Zugang zur einfacheren Diagnose gegenseitig ausgetausch
hat. Auch Aufstellfläche auf hohen Gebäuden wird kompromißlos versucht
für sein "eigenes Netz" zu verwenden, und nicht zu teilen.

2. Vertrauen gestört

Dieser Machtanspruch führt sogar zu der Aussage, ich hätte ja nur meine
Hardware in sein Netzwerk integriert. Darum hat er Anspruch auf die
Geräte, und darum hätte er das Passwort ändern dürfen und mich aussperren.

3. Unfruchtbare Feigenblattdiskussionen

Aus meiner Sicht stellt sich die "Gesinnungsfrage" folgendermaßen da: um
1. durchzusetzen, wird mit allen Mitteln versucht andere der
Gesinnungsfremdheit zu überführen.

Es wird vorgetragen ich würde irgend etwas mit Freifunk verkaufen.

DAS IST NICHT WAHR!

Ich Route jeden Tag fast 50 Gigabyte Freifunktraffik ins Internet, und
ich habe von niemandem irgend etwas dafür bekommen oder verlagnt. Ich
habe auch keine Standleitungen oder irgend etwas in Augsburg, für das
ich Geld verlange. Meine Tätigkeit ist ein freiberuflicher
Softwareentwickler, ich mache nichts derartige gegen Geld. Im Gegenteil,
ich habe schon diverse NanoStations, Alixboards, usw. gespendet.

Ich kümmere mich insbesondere ums Internet für das OpenLAB in Augsburg,
natürlich kostenlos und ehrenamtlich, und hier habe ich immer wieder
Probleme mit den bekannten Personen. Ich mache insbesondere Freies
Internet, aber ich habe natürlich nichts dagegen wenn Leute sich nicht
ins Internet verbinden sondern nur untereinander. In Augsburg sah es bis
vor wenige Wochen allerdings so aus, daß man es eigentlich FreiVPN
nennen müßte. Keiner hat sich um Funkverbindungen gekümmert, und es war
wirklich so daß die einzelnen Knoten nur fürs Internet verwendet wurden.
Wenn das so ist, muß man es auch sagen dürfen. Damit haben die beiden
allerdings ein Problem.

Soma/Steini scheinen sich mit Ihrem Freifunkprojekt in soweit zu
identifizieren, daß Sie es um jeden Preis schützen möchten. Das ist dem
Projekt allerdings nicht dienlich, und führt dann zu solchen
Diskussionen daß man nichtmal sagen kann daß die Leute gutes Internet
über Freifunk bekommen.

Daß das Blog und fast alle Tätigkeiten Internetbezug haben, wird einfach
ignoriert.

4. Kein Raum für Diskussionen oder Entscheidungsfindung

Es ist leider nicht so, daß Steini und Soma bereit sind über Dinge zu
beraten oder eine Stellungnahme dazu abzugeben. Schlimm ist es schon,
daß Diskussionen auf den Treffen insbesondere von Steini einfach als
nicht relevant zu gemacht werden. Auf der Mailingliste war auf meinen
Einwand auch folgendes zu finden:

...
Ich hatte ne längere Mail verfaßt die auf deine einzelnen Punkte
eingeht. Will die aber nicht schicken, weil deine Mail ist keine
Diskussionsgrundlage.
...

Das ist keine offene Organistation, sondern ein Privatprojekt von zwei
Personen. Und darum möchte ich euch bitten uns zu ermöglichen ein neues,
nun offenes, Freifunk in Augsburg realisieren zu dürfen. Ich bin nämlich
nicht alleine, Du bist gerne eingeladen im Freenode im #ffa mit den
anderen die das genauso sehen zu diskutieren.

Mit freundlichen Grüßen
Markus Schräder

>> Markus hat recht, es gibt sehr grundsätzliche Unterschiede in den Auffassungen zwischen ihm und Menschen, die Freifunk auf seine Art machen wollen und einigen anderen Menschen aus der Augsburger Freifunk-Community. Wie viele Menschen jetzt ne so grundsätzlich andere Auffassung haben, weiß ich nicht, is eigentlich ja auch egal, schon allein einer in unsrem Fall Markus, will was verändern, also reden wir drüber.
>>
>> So wie ich Markus' Veränderungswünsche verstanden habe, sieht er das Meshing strukturell als problematisch an, weil's u.a. Nachteile beim Durchsatz usw. hat. Darüber hat Markus schon intensiv mit soma und mir diskutiert und wir beiden vertraten und vertreten die Ansicht, dass Freifunks Primärziel der Aufbau eines vermaschten Funknetzes ist. Markus hat uns in der vor einigen Wochen erfolgten Diskussion vorgeworfen, wir wären gegen Internet-Gateways, was nicht stimmt. Wir haben ja Internetgateways, aber Internetzugang ist nicht der einzige oder Hauptzweck, sondern ein auch-Zweck, also so auf die Art "cool, wenn's Internetzugang gibt, wenn nicht, dann nich". Markus nennt diese Meinung realitätsfremd, da das gros der Nutzer_innen von Freifunk eh nur ins Internet will und mit einem Overlay-Meshnetz nix anzufangen weiß. Das mag so sein, dass aktuell die Nutzung noch anders abläuft. Nichts desto trotz eröffnen wir in einem Meshnetz Chancen freifunk-interne Dienste anzubieten. War
 ten wir
 doch einfach ab und machen auf's Angebot aufmerksam und sehen was sich entwickelt. Es is Infrastruktur da, nutzt sie.
>> Das alleinige Bereitstellen von Internetzugang sehen wir als Freifunk-Community als reines Abbild eines wirtschaftsorientierten Denkens, d.h. wir sind quasi ein kostenlos-WLAN-Internetprovider. Ich denke das als Alleinstellungsmerkmal is zu wenig, da verlierst Du, wenn's blöd läuft gegen Kabel-Deutschland/Telekom, wenn die beschließen, so nen Feature in die Firmware ihrer Router einzubauen (was sie ja tun). Das wollen wir nicht, sondern soma und ich wollen, den Menschen klar machen: Du kannst selber ein Teil von einem neuen Netzwerk sein/werden. Du selbst trägtst Verantwortung, Du selbst trägst zum Ausbau bei.
> 
> Das sehe ich persönlich genauso … freifunk baut eigene Infrastruktur auf. Der Internetzugang macht viel Arbeit (VPNs, Gateways, ect.) und die meisten laufenden Kosten. Public Free Wifi ist aber ein wichtiger Dienst in diesen Netzen und für viele eine Anreiz sich zu beteiligen. Dennoch nicht der einzige Zweck, es geht um Freiheit und Unabhängigkeit, dies ist nach aktueller Lage nur mit eigenen Mesh Netzwerken zu erreichen. Das kommerzielle Internet nicht jedem_r zugänglich, schlecht/falsch reguliert, nicht neutral und teilweise zensiert, außerdem zentral abschaltbar und überwacht. Freifunk möchte einen alternativen Weg aufzeigen.
> 
> http://freifunk.net/worum-geht-es/vision/ 
> 
> Markus kann entscheiden, ob er dahinter stehen möchte. Wenn nicht, ist das sein gutes Recht, nur eben kein Freifunk.
> 
>> Zugegeben, das sind visionäre Ziele (@Markus: Ja ich hab Visionen und gehe deswegen aber nicht zum Arzt), aber das sind Ziele für die sich's lohnt die Freizeit einzusetzen.
>> Soweit die nüchterne Zusammenfassung des Disputs. Die Situation hat u.a. auch dadurch eine gewisse Schärfe erfahren, dass Markus sich in abfälliger bis beleidigender Wortwahl im #ffa-Chat und weiteren öffentlich zugänglichen Quellen geäußert hat. Darunter leidet auch meine Lust an weiterer Auseinandersetzung, momentan is bei die 0,00ganz-wenig. Ich hab aber Markus dazu ermutig im lokalen Hackspace ein Treffen anzuberaumen, um das Thema in persönlicher Runde zu erörtern, was er mangels Interesse und anderen Gründen ausgeschlagen hat. Da ich mich durch die verwendete Wortwahl angegriffen fühle, sehe ich's ehrlich gesagt auch nicht ein, weitere Schritte u.a. durch Meditationsveranstaltungen zu tun. Wenn Markus den Wunsch nach Änderung hat, sollte er auch Initiator solcher Treffen sein, ich wäre gerne gekommen, hätte es eins gegeben.
>>
>> Letzter Akt: soma hat bei einem Bekannten am Balkon mittels zweier Nanostations, die Markus bereit war zu zahlen, eine Richtfunkstrecke für's Freifunk-Backbone gemacht. Dies geschah unter der Annahme, dass Markus die Hardware für die Freifunk-Community einsetzt und das schließt für mich ein, dass das Netz auch nach Freifunk-Gesichtspunkten (mesh, ff-interne Dienste, kein isp, usw.) geschieht.
> 
> Ja, das verstehe ich.
> 
>> Nachdem es zwischen soma und Markus zu Unstimmigkeiten kam, hat soma die Zugangsdaten auf den Nanostations geändert, ohne Sie Markus mitzuteilen. Die Empörung bei Markus kann ich durchaus verstehen, weil's noch immer seine Hardware ist, die er bezahlt hat.
>> Ich habe Markus vor einigen Wochen angeschrieben, mit dem Anliegen, sich der Nanostations vom Förderverein erstatten zu lassen, so wäre der ich-habs-bezahlt-es-steht-aber-aufm-Balkon-vom-anderen geklärt. Das wollte Markus nicht. Das rechtfertigt meiner Meinung nach nicht, das Ausperren von Markus, so wie's soma getan hat. Ich halte das für immer noch falsch.
> 
> Ich kann den Unmut von Markus verstehen. Ist es sein Beitrag zur Gemeinschaft, aber gehört ihm und ist zur Nutzung überlassen … es sei denn, Ihr habt den Übergang des Eigentums vereinbart. 
> 
> Aussperren entspricht auch nicht unserer Kommunikationskultur und Einstellung, denke ich.
> 
>> Mein Vorschlag wär's jetzt, dass der Eigentümer des Balkons entscheiden muss, wessen Zeug da hängen bleiben darf und zur Not muß die Freifunk-Community Augsburg selber nochmal zwei Nanostations ausm Kreuz leiern und Markus bekommt seine Hardware zurück.
> 
> Ich denke, Markus sollte entscheiden, ob er seinen Beitrag in Form der Hardware zurückzieht, wenn er die Freifunk Idee nicht mittragen möchte. 
> 
>> Wie gesagt das is nur nen Vorschlag meinerseits, den wir in der Community noch beraten müssen. Das wird den Grundkonflikt zwischen der Philosophie die Markus vertritt und derer die die Freifunk-Community vertritt nicht lösen. Wir können uns meiner Meinung nach nicht einigen, sondern aus dem Weg gehen. Is schade, aber vielleicht der beste Weg um sich nicht gegenseitig zu zerfleischen.
>>
>> In diesem Sinne, danke für die Aufmerksamkeit bis hier hin. Gerne können wir uns nochmal zusammen mumblen oder so.
> 
> Haltet mich auf dem Laufenden,
> 
> VG Monic
> 



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