[FFA] Internet ist nicht Ziel von Freifunk

Markus Schräder augsburgfreifunk at priv.de
Di Apr 29 12:27:21 CEST 2014


Hallo Zusammen,

im Folgendem haben ich einmal mein aktuelles Problem mit der Augsburg
Freifunk Haltung einzelner nieder geschrieben. Wer es genauso sieht, ist
gerne eingeladen demnächst im OpenLab zu beratschlagen wie wir weiter
machen können und/oder ob es Möglichkeiten gibt das Projekt wieder auf
Kurs zu bringen.

die mächtigsten Mitglieder von Freifunk Augsburg weigern sich zuzugeben,
daß das Internet das Primärinteresse der Anwender und Mitglieder sowie
die Basis der Dienste von Freifunk Augsburg ist. Es wird argumentiert,
daß der Zugang zu einem Punkt-zu-Multipunkt Netzwerk das Hauptziel der
Organisation ist, und Internet aktiv nicht dazu gehört. Bestrebungen,
beim Internetzugang Verbesserungen oder Fördermittel zu erreichen,
werden nicht unterstützt. Von einzelnen wird eine Blockadepolitik
verfolgt, die von den anderen Mitgliedern zumindest geduldet wird, um
das eigene Ziel ("Ich will ein riesiges Punkt-zu-Multipunkt und kein
Internet, auch wenn das alle Anwender wollen und nur das machen.") über
das Ziel der Anwender und neuer Mitglieder zu stellen. Zudem ist in
allen Freifunk-Communitys, mit denen ich bisher gesprochen habe (z.B.
auf der letzten Easterhegg in Stuttgart), der Konsens vorhanden, daß der
Transport von Internet der Hauptanwendungszweck ist und somit eines der
Primärziele von Freifunk sein muß.

Um den Irrsinn komplett zu machen, wird dennoch das Thema Internet als
zentraler Anker in allen Aktivitäten und sogar weit überwiegend auf dem
Blog verfolgt. Dennoch werden potentielle neue Mitglieder durch Internet
ablehnendes Verhalten verscheucht, indem ihnen die ach so tollen
Vorteile von einem Punkt-zu-Multipunkt zwangsweise reingepreßt werden.
Auch sollen schnelle Verbindungen, die normalerweise nur ohne
Punkt-zu-Multipunkt Verbindungen möglich sind, nicht das Ziel sein. Hier
gehen weitere potentielle Mitglieder verloren. Ein Projekt daß sich als
Gemeinschaftsprojekt versteht kann nicht einfach das Engagement
einzelner ablehnen um egoistische Ziele durchzusetzen. Ich möchte nicht
weiter meine Zeit und Fähigkeiten in solche ein egomanisches und
irrationales System stecken, genauso wenig Interesse habe ich allerdings
ein Parallelprojekt zu starten. Im Open-Lab haben sich bereits einige
Leute gefunden, die das Problem genauso sehen und mehr oder weniger um
das derzeitige Augsburg Freifunk mit ähnlichem Unverständnis und Abstand
aktiv sind. Hier werde ich mich weiter einbringen, und demnächst
hoffentlich auf Freifunk Augsburg unabhängige Infrastruktur zugreifen
können. Deshalb möchte ich mich allgemein Freifunk und am ehesten
Freifunk München zugeordnet wissen, und das derzeitige Freifunk Augsburg
nur als notgedrungene Ressource verstanden wissen.

Technische Details:
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Meine und die Erfahrung anderer zeigt, daß technisch ein großes
Punkt-zu-Multipunkt Netzwerk nicht sinnvoll ist, da hierzu die einzelnen
Knoten im sogenannten "Ad-Hoc" oder "BSS" Modus laufen müssen und hier
unkoordiniert (im Gegensatz zum Managed-Modus) funken. Dies führt zu
Paketverlusten, hohen Latenzen (+Jitter) und geringer Bandbreite. Die
Erfahrung zeigt, dass nach spätestens 5 Hops die Verbindung unbrauchbar
ist. Aus diesen Gründen hat sich in der Freifunk-Community etabliert
Backbones mit Richtfunkstrecken zu bauen, an dessen Endpunkten dann
wenige Punkt-zu-Multipunkt Systeme installiert werden.

Die Realität bei Freifunk Augsburg sieht derzeit so aus, daß die
existierenden Systeme fast alle nur über ein Internet-VPN verbunden und
über Funk keine Partnersysteme sehen können. Mir ist nur ein ein Knoten
bekannt, der derzeit für andere Dinge als zum Transport von Internet für
Anwender betrieben wird. Der Begriff "Funk" bei "FreiFunk" wird ad
absurdum geführt. Der Undank seitens der besagten mächtigsten Mitglieder
von Augsburg Freifunk, qualitativ hochwertiges Internet anzubieten, ist
hochgradig irrational.

Mit freundlichen Grüßen
Markus "pRiVi" Schräder


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