[FFA] Freies WLAN für Kriegshaber

Manuel Munz freifunk at somakoma.de
Mi Jun 17 15:07:06 CEST 2015


On 17.06.2015 14:12, Steini wrote:
> Hallo Max,
>
> soweit korrekt, wobei im Ausland die ganze Störerhaftungs-Kacke nicht
> gilt und Du auch einfach sagen kannst: Sorry wir betreiben ein offenes
> WLAN, der Server ist der VPN-Konzentrator und keine Ahnung was die
> Leute darüber machen, Logfiles, sorry hab ich keine.
>
> Auf der anderen Seite, kann ich mir vorstellen, dass Ihr auch einfach
> auf die bestehende Freifunk-Infrastruktur draufkönnt.
> @soma: Wie is da deine, als derjenige, der einen VPN-Server betreit,
> Meinung dazu?
>

Ok, dann hol ich mal aus...

Also, im Moment habe ich 2 Exit-VPN-Server mit OpenVPN. Beide gehören
Bekannten von mir und wir dürfen die netterweise für FFA nutzen. Einer
steht in Bukarest, einer in Llubljana. Das läuft seit vielen Jahren
recht problemlos und die Anzahl an DMCA und dergleichen ist gering, was
auch gut ist, denn sonst gehe ich davon aus, hätten die bald keine Lust
mehr, das für uns zu hosten. Regelmässige Zahlungen gibt es dafür nicht,
aber ich hab schon länger vor, bald mal ne Betterplace Kampagne zu
starten, um den beiden mal wieder was zukommen zu lassen.

Insgesamt ist meine Policy für Tunnel: Ich geb Tunnel raus an Leute, die
die für FFA benutzen. Das seh ich als nen Service, um Leuten den
Einstieg einfacher zu machen und das Netz zu unterstützen. Also ich kann
da schon einen machen für Max. @Max: um was für nen Laden gehts denn da,
magst das verraten?

Severins Einwand, dass es schön wäre, die Last und Verantwortung etwas
mehr zu verteilen, kann ich voll unterstützen. Insgesamt zentralisiert
sich leider recht viel auf die beiden VPN Server. Gut, wir haben noch
Tinc, das entschaerft das etwas, aber eigentlich wollen wir ja möglichst
viel Dezentralität haben, und das wäre imo auch bei den Exit-Servern,
die ja leider wegen Störerhaftung eine nötige Krücke sind, gut. Ich seh
da ein paar Möglichkeiten, mehr Server und damit mehr Dezentralität zu
bekommen:

* wir ($jemand) könnten bei den Berlinern und im Rheinland anfragen, ob
man dort Tunnel bzw. VMs haben kann. Tunnel für VPN03 bekommt in Berlin
ohnehin jeder Freifunker. Problematisch ist evtl, dass damit unser
VPN-Einrichtungsscript nicht läuft und man das von Hand machen muss.
Oder jemand frickelt mal das Script um.

* ein anderes Modell wäre: VPN-Provider benutzen, ipredator oder so. Die
Kosten halt ein paar Euro/Monat. Aus Kostengründen machts evtl. Sinn,
den Tunnel auf einem (v)Server zu haben. Dort können dann mehrere
Clients hinconnecten und sich die Kosten teilen.

* Bekannte/Freunde abklappern: Evtl. kennt noch jemand Leute, die in der
Lage sind, Traffic störerhaftungsfrei loszuwerden und kann da mal anfragen?

* Das Modell "Daten direkt ins Internet" funktioniert nach wie vor, wenn
man bereit ist, Abmahnungen abzuwehren. Die Freien Wähler hatten das,
als die das Büro noch hatten, damals so gemacht. Da kam nie was, aber
wenn, dann hätten die sich glaube ich recht gut wehren können. Ich
selbst würds nicht zu Hause machen, da es ja auch abseits von
Abmahnungen Gefahren gibt. Ich schlaf z.B. gern aus und leg keinen
grossen Wert darauf, um 6 von der Polizei die Tür eingetreten zu
bekommen, weil irgendwer seinen Silk Road Klon über mein Internet
betrieben hat. Aber das muss jeder mit sich selbst ausmachen, ob das
Risiko tragbar ist.

Also, zusammenfassend: Ich denke es wäre sinnvoll, die VPN-Geschichten
zu de-zentralisieren, auch was das Personal angeht. Wenn sich wer
berufen fühlt, einen eigenen VPN Server zu betreiben, dann hätte da
bestimmt keiner was dagegen und ich helf auch gern. Langfristig wird das
Modell, dass ich das alles mache, halt nicht skalieren. Die Alternative
wäre dann vielleicht tatsächlich: eigenen Verein Gründen, den zentrale
Dienste betreiben lassen. Ist nur die Frage, ob man das so will.

Grüße, soma






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